94 Immortalis Carl Spitteler Schriftsteller, Nobelpreisträger * 24.4.1845 Liestal †29.12.1924 Luzern Luzern Sein erstes grosses Epos erschien 1905 und enthielt 20‘000 Verse: «Olympischer Frühling» nahm Bezug auf die griechische Mythologie und hatte vor allem in Deutschland Erfolg. Viel beachtet wurde 1914 seine Rede «Unser Schweizer Standpunkt», in der er sich deutlich von der deutschen Kriegspolitik distanzierte und die Schweiz zur Neutralität und Einigkeit aufrief. Damit trug er wesentlich zum Nationalbewusstsein der Schweiz bei. 1919 erhielt er als erster Schweizer den Nobelpreis für Literatur. Douglas Sirk Filmregisseur * 26.4.1897 Hamburg † 14.1.1987 Lugano Castagnola TI Der Ufa-Regisseur ging, später als viele andere, erst 1937 ins Exil. Zuvor verhalf er Zarah Leander zu ihrer Karriere. 1943 erhielt er in Hollywood seinen ersten Filmauftrag, in den 50er-Jahren feierte er grosse Erfolge mit Melodramen, die in den 70ern deutsche Autorenfilmer wie Rainer Werner Fassbinder stark beeinflussten oder heute Pedro Almodovar. Mit «A Time to Love and a Time to Die» verfilmte er auch ein Werk Erich Maria Remarques (S. 81) mit Liselotte Pulver. Filme u. a.: «Schlussakkord» (1936), «All that Heaven Allows» (1955), «A Time to Love and a Time to Die» (1958), «Imitation of Life» (1959). Mit im Grab: seine Ehefrau Hildegard Willy Spühler Bundesrat * 31.1.1902 Zürich † 31.5.1990 Zürich Zürich Die Wahl des an der Zürcher Langstrasse geborenen «Lords von Aussersihl» bedeutete das Ende der sieben Jahre dauernden Absenz der SP im Bundesrat («Jungbrunnen der Opposition»). Mit dem gleichentags gewählten Hans Peter Tschudi (S. 99) gehörten nun zwei Sozis der Landesregierung an; damit begann die Epoche der «Zauberformel» (2:2:2:1), die über 40 Jahre lang angewandt wurde. Er war der erste Sozialdemokrat, der für die Aussenpolitik zuständig war. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement (1960-1965), Politisches Departement (1966-1970), Bundespräsident 1963, 1968. Mit im Grab: seine Ehefrau Anny S
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