87 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Paul Sacher Dirigent, Mäzen * 28.4.1906 Basel † 26.5.1999 Basel Basel Dank dem beträchtlichen Vermögen seiner Frau, die aus der Hofmann-La Roche-Familie stammte, konnte er sich als Mäzen betätigen und u. a. Komponisten wie Bartók und Strawinsky mit Kompositionsaufträgen unterstützen. Er gründete und dirigierte das «Basler Kammerorchster» und das «Collegium Musicum Zürich». Zu «literarischem Ruhm» kam er in Urs Widmers autobiographischem Roman «Der Geliebte der Mutter», wo er in angedeuteter Form als Vater eines unehelichens Kindes dargestellt wurde. S Jean Rudolf von Salis Historiker *12.12.1901 Bern † 14.7.1996 Brunegg AG Brunegg Von 1940 bis 1947 informierte er wöchentlich freitags auf dem Landessender Beromünster mit seiner «Weltchronik» sachlich und objektiv über das weltweite Kriegsgeschehen. Da die Sendung der «Stimme der Nation» über die Landesgrenzen hinaus auch in den besetzten Gebieten empfangen werden konnte, stellte sie ein wichtiges Gegengewicht zur Nazi-Propaganda dar und wurde als Synonym für die schweizerische Integrität wahrgenommen. Felix Salten Schriftsteller * 6.9.1869 Budapest † 8.10.1945 Zürich Zürich Bekannt wurde er mit seiner Tiergeschichte «Bambi». Berühmt wurde er, als 20 Jahre später Walt Disney «Bambi» als Zeichentrickfilm herausbrachte. Berüchtigt war er rund 40 Jahre zuvor, als er mit «Josefine Mutzenbacher» den ersten deutschen pornographischen Roman schrieb, für den er auf seine viel beachteten Zeitungsberichte über die Skandale am österreichischen Kaiserhof zurückgriff. Werke u. a.: «Bambi – eine Lebensgeschichte aus dem Walde» (1923), «Josefine Mutzenbacher, die Geschichte einer Wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt» (1906), «Bambis Kinder – eine Familie im Walde» (1940).
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