78 Immortalis Historiker, Publizist, Nobelpreisträger * 23.3.1858 Bremen † 4.3.1941 Genf Genf 1927 erhielt er den Friedensnobelpreis für seine Leistungen als treibende Kraft in der deutschen Friedensbewegung. 1933 emigrierte er nach Genf. Die acht Jahre bis zu seinem Tod waren von Geldsorgen geprägt, weil er als Flüchtling keiner regelmässigen Erwerbstätigkeit nachgehen durfte. Er hielt sich u. a. mit Gartenarbeiten über Wasser und mit einem Stipendium des Nobelpreiskomitees. Politische Aussagen durfte er nicht machen, um seine in Deutschland zurückgebliebene Frau nicht zu gefährden. Grabinschrift: «Amavi iustitiam» («Ich liebte die Gerechtigkeit»). Mit im Grab: seine Mutter Charlotte Kleinschmidt. Ludwig Quidde Alfred Polgar Schriftsteller * 17.10.1873 Wien † 24.4.1955 Zürich Zürich Er galt als «Meister der kleinen Form», als «Grandseigneur der Feder», als «gläubiger Ungläubiger». Tucholsky bewunderte ihn, Kafka verehrte ihn. Seine Welt war das Wiener Kaffeehaus der Jahrhundertwende. 1920 lebte er in Berlin und gehörte dort zu den renommiertesten Feuilletonisten. Er hasste die Nazis und mochte die Kommunisten nicht. 1933 führte sein Exil über Prag, Wien, Zürich, Marseille und Lissabon in die USA. 1949 liess er sich in Zürich nieder. Werke u. a.: «Liliom» (1912, Übersetzung und Bearbeitung), «An den Rand geschrieben» (1926), «Handbuch des Kritikers» (1938). – Mit im Grab: seine Ehefrau Lisl. P Q R Charles F. Ramuz Schriftsteller * 24.9.1878 Cully VD † 23.5.1947 Pully VD Pully Der Nationaldichter der Romandie fand auch bei Deutschschweizer Künstlern grossen Anklang. Sein Werk «Histoire du Soldat» übersetzte Mani Matter (S. 65) ins Deutsche, «Farinet oder das falsche Geld» verfilmte Max Haufler (S. 44), und die Verfilmung von «Derborance» lief sehr erfolgreich in den Kinos auf der anderen Seite des Röstigrabens. Ihm ist die 200-Franken-Banknote gewidmet. Werke u. a.: «Le village dans la montagne» (1908), «Vie de Samuel Belet» (1913), «Histoire du soldat» (1920), «La séparation des races» (1922), «Farinet ou la fausse monnaie» (1932), «Derborence» (1934), «Besoin de grandeur» (1937).
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