Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

72 Immortalis Monica Morell Schlagersängerin * 6.8.1953 Menziken AG † 12.2.2008 Zürich Zürich «Ich fange nie mehr was an einem Sonntag an» war ihr grösster Hit, mit dem sie 1973 15 Wochen lang die Schweizer Hitparade anführte und auch in der deutschen Hitparade vertreten war. Der Text bezog sich auf ihren Freund Thomas, der bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Ende der 70er-Jahre zog sie sich aus dem Musikgeschäft zurück. Bis zum Druckbeginn dieses Buches ist ihr Name auf der Grabplatte noch nicht angebracht worden. Ludwig von Moos Bundesrat * 31.1.1910 Sachseln OW †26.11.1990 Bern Sachseln Zu schaffen machte dem ersten katholisch-konservativen Bundesrat aus der Urschweiz vor allem das «Zivilverteidigungsbuch», das 1969 an alle Haushaltungen verschickt wurde. Es löste heftige Proteste und massenhaft Rücksendungen aus und brachte ihm das ironische Prädikat «Verleger des Jahres» ein. Mit der «Lex von Moos» beschränkte er nachhaltig den Immobilienerwerb durch Ausländer. Während seiner ganzen elfjährigen Amtszeit leitete er immer dasselbe Departement. Justiz- und Polizeidepartement (1960-1971), Bundespräsident 1964 und 1969. Hits u. a.: «Bitte glaub es nicht» (1973), «Später, wann ist das?» (1974). M Alessandro Moissi Schauspieler * 2.4.1897 Triest † 23.3.1935 Wien Morcote TI Was Rudolf Valentino für den Film und Enrico Caruso für den Gesang, war er für das Theater: ein Superstar und Frauenheld, der bestbezahlte Bühnenschauspieler seiner Zeit. Er pflegte nicht das reine Bühnendeutsch, sondern einen italienisierten Sprachduktus, indem er eher sang als sprach. Die einen nannten ihn einen Zauberer, für andere war seine Stimme Musik. Keiner starb den Bühnentod so oft und so vollendet schön wie er. Den Selbstmörder Fedja in Tolstois «Der lebende Leichnam» spielte er mehr als 1500 Mal; es war auch seine letzte Rolle.

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