Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

70 Immortalis Bruno Michaud Fussballer * 14.10.1935 Basel † 2.11.1997 Basel Basel Als 1967 die ruhmreiche Zeit des FC Basel mit fünf Meistertiteln in sieben Jahren begann, erfüllte er bravourös die Aufgabe des klassischen Liberos. An der Seite von legendären Spielern wie Kunz, Stocker, Pfirter, Odermatt, Siegenthaler, Benthaus, Hauser, Frigerio, Moscatelli, Ramseier und Mundschin gewann er 3 Mal die Meisterschaft und wurde 1 Mal Cupsieger. 1972 übernahm er die Schweizer Nationalmannschaft, für die er selber 15 Mal gespielt hatte, als Trainer. Allerdings nicht so erfolgreich: ein Sieg, fünf Unentschieden – aber immerhin nur eine Niederlage! Walter Mehring Schriftsteller * 29.4.1896 Berlin † 3.10.1981 Zürich Zürich Im Berlin der 20er-Jahre gehörte er zu den Stars der politisch-literarischen Kabarettszene. Mit satirischen Liedern, Gedichten, Chansons und Theater- stücken engagierte er sich gegen Pfaffentum, Militarismus, Antisemitismus und Korruption. Bei den Nazis war er verhasst, seine Bücher wurden verbrannt, Goebbels wünschte ihn in einem Hetzartikel «an den Galgen». Mehring emigrierte, nach seiner Rückkehr aus dem Exil fand er keine Beachtung mehr in der aufstrebenden Bundesrepublik der 50er-Jahre. Er wurde zum «vergessenen» Dichter, was er allerdings stets bestritt: «Ich bin kein vergessener, ich bin ein ungedruckter Autor.» Den Rest seines Lebens verbrachte er in «kleinen Hotelzimmern, die sich langsam zu einem Sarg verengen», er starb verarmt und vereinsamt. Grabinschriften: «Ich bin weder rechts noch links, ich bin vertikal.» – «Die Literatur erhält mich, aber ernährt mich nicht. Meine Heimat ist die deutsche Sprache. Zuständig bin ich überall, staatenlos im Nirgendwo.» – «Am Rand der Zeit sein, die ausser Rand und Band geriet.» M

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=