Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

69 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Gerhard Meier Schriftsteller * 20.6.1917 Niederbipp BE † 22.6.2008 Langenthal BE Niederbipp Die Liebe zu seiner Frau und die Liebe zum Schreiben bestimmtend sein Leben. In jungen Jahren verdrängte er die Liebe zum Schreiben und arbeitete in einer Lampenfabrik, um Frau und Kinder zu ernähren. 20 Jahre lang rührte er nicht nur Schreibzeug, sondern auch kaum ein Buch an. Dann folgte seine Zeit als freier Schriftsteller, während seine Frau als Kioskangestellte das Geld verdiente. Ein Entschluss, der im kleinen Niederbipp, wo er zeitlebens wohnte, auf harsche Kritik stiess. Dabei war Niederbipp für den «überzeugten Provinzler» Werke: «Das Gras grünt» (Gedichte 1964), «Kübelpalmen träumen von Oasen» (60 Prosaskizzen 1969), «Der schnurgerade Kanal» (1977), «Die Ballade vom Schneien» (1985), «Das dunkle Fest des Lebens» (1995), «Ob die Granatbäume blühen» (2005). Mit im Grab: seine Ehefrau Dora. seine schriftstellerische Welt. Erst schrieb er Gedichte, schliesslich Prosa, die in der Fachwelt grosse Beachtung fand und mit international renommierten Preisen geehrt wurde. Er wurde Ehrenbürger von Niederbipp, die Strasse, an der er wohnte, erhielt seinen Namen. Als nach 60 Ehejahren sein geliebtes Dorli starb, widmete er ihr mit «Ob die Granatbäume blühen» sein bewegendstes Werk. Heute gilt er als der bedeutendste Poet der modernen deutschen Literatur, der gelegentlich bemerkte, dass er seine schönsten Texte dem Wind anvertraut habe. M

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