65 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Elisabeth Mann Borgese Schriftstellerin, Ökologin * 24.4.1918 München † 8.2.2002 St. Moritz Kilchberg ZH «Elisabethchen», das jüngste Kind von Thomas Mann, war das Lieblingskind ihres Vaters und wurde in einigen seiner Werke Golo Mann Historiker, Schriftsteller * 27.3.1909 München † 7.4.1994 Leverkusen D Kilchberg ZH Monika Mann Schriftstellerin * 7.6.1910 München † 17.3.1992 Leverkusen D Kilchberg ZH Sie gilt als «die stille Ungeliebte». Die zweite Tochter Thomas Manns begann 1947 ihre Texte zu veröffentlichen, sehr Michael Mann Musiker, Literatur- wissenschaftler * 21.4.1919 München † 1.1.1977 Orinda USA Kilchberg ZH Der jüngste Sohn Thomas Manns studierte – nach einer internationalen Musikerkarriere als Violinist – Germazum Unmut ihres Vaters und auch ihrer Mutter («… halb begabte, geschmacksunsichere, danebengehende Produkte»). Als 1956 – ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters – ihre Autobiographie erschien, in der sie sich kritisch über ihren Vater äusserte, zog sie sich auch noch den Zorn ihrer Schwester Erika zu, die zeitgleich einen Bericht über Thomas Mann ver- öffentlichte («Von allen sechs Kindern stand sie ihm am fernsten …»). nistik und wurde Professor für deutsche Literatur an der Universität von Berkeley (USA). In der Neujahrsnacht 1977 nahm er eine tödliche Mischung von Alkohol und Barbituraten zu sich. Das Motiv für den Freitod könnte die vorher erfolgte Veröffentlichung der Tagebücher seines Vaters sein, mit dessen Edition er befasst war und aus denen hervorging, dass er ein unerwünschtes Kind gewesen war und hätte abgetrieben werden sollen. verewigt. Als einziges der sechs Kinder hatte sie ein unbelastetes Verhältnis zu ihm. Nach einer Ausbildung zur Pianistin wurde sie Professorin für internationales Seerecht und war zuvor das einzige weibliche Gründungsmitglied des «Club of Rome». Sie gründete die «unabhängige Weltkommission für Meere» und veröffentlichte 1975 das viel beachtete Sachbuch «Das Drama der Meere». Der zweite Sohn Thomas Manns gehörte zu den «Ungeliebten». 1933 rettete er die jüngeren Geschwister und das Bankvermögen der Familie sowie die väterlichen Tagebücher aus München. Seine Wallenstein-Biographie gilt als Meisterwerk. Sein politischer Sachverstand fand zwar Respekt beim Vater, eine tiefere Beziehung kam jedoch nie zustande. Diese Distanz zeigt sich auch im abseits gelegenen Standort seines Grabes auf demselben Friedhof, auf dem auch seine Eltern und Geschwister liegen. M
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