64 Immortalis Erika Mann Schauspielerin, Autorin * 9.11.1905 München † 27.8.1969 Zürich Kilchberg ZH Trotz seiner anfänglichen Enttäuschung über sein erstes Kind («Ich hatte mir sehr einen Sohn gewünscht …») entwickelte Thomas Mann ein besonderes Vertrauensverhältnis zu ihr. Mit ihrem Bruder Klaus und ihrer Geliebten Therese Giehse (S. 36) gründete sie 1933 das politisch-literarische Kabarett «Die Pfeffermühle», wofür Walter Mehring (S. 68) Texte schrieb. Mit ihren Eltern aus dem US-Exil in die Schweiz zurückgekehrt, betreute sie den Nachlass ihres Vaters und ihres Bruders Klaus. Zu seiner Beerdigung erschienen zahlreiche Trauergäste aus dem In- und Ausland. Carl Zuckmayer (S. 106) schrieb: «An diesem Sarg verstummt die Meinung des Tages. Ein Leben hat sich erfüllt, das nur einem einzigen Inhalt gewidmet war: dem Werk deutscher Sprache, dem Fortbestand europäischen Geistes.» 1952 kehrte er aus seinem US-Exil in die Schweiz zurück, liess sich zunächst in Erlenbach, 1954 dann in Kilchberg nieder. Ausschlaggebend für die Ausreise aus den USA war die ihm vom «Komitee für unamerikanische Aktivitäten» auferlegte Rechenschaftspflicht, die auch Charlie Chaplin (S. 25) dazu veranlassten, in der Schweiz zu bleiben. In seiner Tagebuchaufzeichnung vom 10. März 1920 bekannte er freimütig in Bezug auf seine Kinder, dass er «von den Sechsen drei, die beiden Ältesten (Klaus und Erika) und Elisabethchen, mit seltsamer Entschiedenheit bevorzuge». «Von den Sechsen» sind fünf auf dem gleichen Friedhof begraben. Schriftsteller, Nobelpreisträger * 6.6.1875 Lübeck † 12.8.1955 Zürich Kilchberg ZH Thomas Mann Werke u. a.: «Buddenbrocks» (1901), «Der Zauberberg» (1924); Nobelpreis für Literatur 1929 für «Buddenbrocks». – Mit im Grab: seine Ehefrau Katia und seine Kinder Erika, Monika, Elisabeth und Michael M
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