63 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Carl Lutz Diplomat * 30.3.1895 Walzenhausen SG † 12.2.1975 Bern Bern 1944 war er als Abteilungsleiter in der Schweizer Botschaft in Budapest tätig, wo er für Juden Schweizer Schutzbriefe und Pässe ausstellte. Damit bewahrte er mehrere Tausend Juden vor der Deportation nach Auschwitz. Im Gegensatz zum anderen Helden der Zivilcourage im 2. Weltkrieg (Paul Grüninger S. 41), wurde er in der Schweiz nicht bestraft. Aber erst 1958 gab es eine Belobigung durch den Bundesrat, 1961 reichte es zum Ehrenkonsul – allerdings ohne Anpassung seines Gehalts. Grabinschrift: «Was ihr getan habt für die Notleidenden, das habt ihr mir getan.» (Matthäus-Evangelium 25.40). L M Aquilino Maestrani Chocolatier * 26.1.1814 Aquila TI † 11.6.1880 St. Gallen Aquila 1852 gründete er eine Schokoladenfabrik in Luzern, sieben Jahre später zog er nach St. Gallen, wo er an der Multergasse das Haus «zur Meise» erwarb. Daraus entstand unter seiner Bauherrschaft ein sehenswerter Prachtbau, das «Marmorhaus», in dem nebst Schokolade auch andere Delikatessen und Südfrüchte angeboten wurden. Die drei Söhne Ludovico, Roberto und Savino führten nach seinem Tod das Familienunternehmen weiter und gründeten im Espenmoos eine Schokoladenfabrik. Nach Ablauf der Grabesruhe wurde sein Grab in sein Heimatdorf versetzt. Grabinschrift: «Gewidmet von seinen dankbaren Söhnen.»
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