Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

52 Immortalis Eugen Huber Jurist, Verfasser des ZGB * 13.7.1849 Oberstammheim ZH † 23.4.1923 Bern Bern Der schweizerische Juristenverein betraute ihn 1884 mit der Aufgabe, eine erstmalige vergleichende Übersicht über die 25 kantonalen Gesetzgebungen zu erstellen. 1892 wurde er vom Bundesrat damit beauftragt, einen Vorentwurf für das Schweizer Zivilgesetzbuch (ZGB) zu erarbeiten. 1904 legte er den definitiven Entwurf vor, für den das Parlament über zwei Jahre brauchte, bis es ihn genehmigte. Am 1. Januar 1907 trat das ZGB in Kraft und galt als das modernste Gesetzbuch Europas. Grabinschrift: «Was der Gesetzgeber aufstellt, wird zur Gesinnung Tausender.» H Karl Jaspers Psychiater, Philosoph * 23.2.1883 Oldenburg D † 26.2.1969 Basel Basel Während der Zeit des Nationalsozialismus hatte er, da seine Ehefrau Jüdin war, Berufsverbot. Nach Kriegsende wurde er zwar wieder Professor in Heidelberg, verliess Deutschland jedoch aus Enttäuschung über die politische Entwicklung der jungen Bundesrepublik und dozierte von 1948 bis 1961 als Professor für Philosophie an der Universität Basel. Seine engagierte Philosophie war geprägt von den Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Werke u. a.: «Psychologie der Weltanschauungen» (1919), «Philosophie» (1932), «Von der Wahrheit» (1947). – Mit im Grab: seine Ehefrau Gertrud Jaspers-Mayer. Hans Hürlimann Bundesrat * 6.4.1918 Walchwil ZG † 22.2.1994 Zug Zug Während sein Amtsvorgänger Hans Peter Tschudi (S. 99) als «Vater der AHV» galt, bekam er das Etikett «Vater der 2. Säule» verpasst, nachdem er die AHV – trotz rezessionsbedingter Ebbe in der Bundeskasse – um ebendiese 2. Säule (Pensionskasse) und die 3. Säule (private Vorsorge) erweitert hatte. Seine Prognose, die er anlässlich der Eröffnung des Gotthard-Strassentunnels abgab, wonach dieser «niemals ein Korridor für den Schwerverkehr» werden würde, erwies sich allerdings als falsch. Departement des Innern (1974-1982), Bundespräsident 1979. Mit im Grab: seine Ehefrau Marie-Therese und sein Sohn Matthias.

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