Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

42 Immortalis Hermann Greulich Politiker * 9.4.1842 Breslau D † 8.11.1925 Zürich Zürich Erst beim dritten Anlauf gelang es ihm: die Gründung der Sozial- demokratischen Partei der Schweiz. Ab 1902 gehörte er fast 20 Jahre lang dem Nationalrat an und betrieb dort eine pragmatische Politik, die konkreten Fortschritten den Vorzug gab. Er setzte sich für bessere Bedingungen der Arbeiter ein und genoss auch auf bürgerlicher Seite Respekt. «Papa Greulich», eine patriarchale Erscheinung mit wallendem Bart und Bassstimme, verlangte als einer der ersten Parlamentarier die Einführung des Frauenstimmrechts. Otto von Greyerz Schriftsteller, Literaturprofessor * 6.9.1863 Bern † 8.1.1940 Bern Bern «Im Aargäu sy zwöi Liebi», «Ds Vreneli vom Guggisbärg», «Es wott es Froueli z‘Märit gah», «Luegid vo Bärg u Tal», «Stets i Truure» – unvergessene Volkslieder, die oft neu interpretiert und heute noch gesungen werden, so von Stefan Eicher, den Rumpelstilz oder John Brack (S. 18). Unvergessen? Wenn Otto von Greyerz 1908 nicht seine Liedersammlung «Im Röseligarte» herausgegeben hätte, wäre wohl vieles heute nicht mehr bekannt. Der konservative Literaturkritiker lehnte Robert Walser (S. 103) ab und empfahl Karl May. G Heinrich Gretler Schauspieler * 1.10.1897 Zürich † 30.9.1977 Zürich Zürich Er begann als Tenor-Buffo in Zürich und ging 1926 nach Berlin, wo er u. a. mit Bertold Brecht arbeitete. 1935 zurück in der Schweiz avancierte er zum bekanntesten Schauspieler auf der Bühne und im Film. Die Wahl seiner späteren Filmrollen ist nicht immer nachvollziehbar: In den 50er-Jahren trat er in über hundert deutschen Heimatfilmen auf… Theater u. a.: «Das kleine Mahagonny» (1933 – Tournee mit Bertold Brecht), «Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde» (1973); Filme u. a.: «M – eine Stadt sucht einen Mörder» (1931), «Wachtmeister Studer» (1939), «Heidi» (1952). – Mit im Grab: seine Ehefrau, die Schauspielerin Marion Wünsche.

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