38 Immortalis Rudolf Gnägi Bundesrat * 3.8.1917 Schwadernau † 20.4.1985 Köniz Köniz BE Als EMD-Vorsteher löste er die glorreiche Schweizer Kavallerie auf und setzte mit dem beliebten «Gnägileibchen» auch modische Akzente. Unter ihm erfolgte ausserdem die Übernahme des Luftraumüberwachungssystems Florida, der Panzerlenkwaffe Dragon und des Kampfflugzeugs Tiger. Zu den unerfreulichen Episoden zählten der Fall des Brigadiers Jean-Louis Jeanmaire, der des Verrats bezichtigt wurde, und Mängel am Panzer 68. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement (1966-1968), Militärdepartement (1968-1979), Bundespräsident 1971 und 1976. G Therese Giehse Schauspielerin * 6.3.1898 München † 3.3.1975 München Zürich Für Bertold Brecht galt sie als «die grösste Schauspielerin Europas». Sie folgte 1933 Erika Mann (S. 62) ins Zürcher Exil und verhalf dem Zürcher Schauspielhaus mit Rollen wie die der Mutter Courage in der Uraufführung von «Mutter Courage und ihre Kinder» zu internationalem Ansehen. Im Schweizer Film der Kriegsjahre übernahm sie unter Max Haufler (S. 44), Leopold Lindtberg (S. 59) und Franz Schnyder (S. 88) bedeutende Rollen. Auch nach dem Krieg blieb sie Zürich treu und brillierte mit Glanzrollen in den legendären Uraufführungen der Komödien Friedrich Dürrenmatts, der ihr unter anderem seine «Physiker» widmete. Ihre überragende Bühnenpräsenz gilt unter Theaterfreunden bis heute als unerreicht. Rollen bei Theater-Uraufführungen u. a.: Mutter Courage in «Mutter Courage und ihre Kinder» (1941), Mi Tzü in «Der gute Mensch von Sezuan» (1943), Schmuggler-Emma in «Herr Puntila und sein Knecht Matti» (1948), Claire Zachanassian in «Der Besuch der alten Dame», Mathilde von Zahn in «Die Physiker» (1961). Filme u. a.: «Die missbrauchten Liebesbriefe» (1940), «Menschen, die vorüberziehen» (1942), «Das Gespensterhaus» (1942), «Die letzte Chance» (1945). – Mit im Grab: ihre Schwester Irma.
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