Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

34 Immortalis Louis Favre Ingenieur, Erbauer des Gotthardtunnels * 26.1.1826 Chêne-Bourg GE † 19.7.1879 Göschenen UR Chêne-Bourg Sein grösstes Werk, der Bau des Gotthardtunnels, galt als technische Meisterleistung, war aber auch sein Untergang. Wegen geologischer und technischer Probleme sowie eines blutig niedergeschlagenen Streiks der italienischen Tunnelarbeiter überschritt er die vertraglich vereinbarte Bauzeit von acht Jahren um zehn Monate. Die zu entrichtende Konventionalstrafe ruinierte seine Familie. Er selbst erlebte es nicht mehr – er starb auf einem Kontrollgang im Tunnel einige Monate vor dessen Eröffnung. Otto Heinrich Frank Holocaust-Überlebender * 12.5.1889 Frankfurt † 19.8.1980 Birsfelden BL Birsfelden Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern flüchtete er 1933 nach Amsterdam, wo sich die Familie ab 1942 in einem Hinterhaus versteckte und zwei Jahre später verraten wurde. Als Einziger seiner Familie überlebte er das Konzentrationslager. Nach dem Krieg publizierte er das Tagebuch seiner Tochter Anne, das heute als historisches HolocaustDokument gilt. 1953 heiratete er Elfriede Markowitz, die er im KZ Auschwitz kennengelernt und die dort ihren Mann und ihren Sohn verloren hatte. Gemeinsam wanderten sie in die Schweiz aus. F Kurt Feltz Schlagertexter * 14.4.1910 Krefeld D † 2.8.1982 Mallorca Morcote TI (Gedenktafel) «Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?» war einer seiner ersten Hits. Es folgten im Laufe der 50er- und 60er-Jahre unzählige Gassenhauer, zu denen er die Texte schrieb und die von allen Grössen der Branche interpretiert wurden: Caterina Valente, Peter Alexander, Gus Backus, Heino oder Vico Torriani (S. 98). In Mallorca begab er sich eines Tages zum Schwimmen ins Meer und verschwand spurlos. Texte, u. a.: «Der Theodor im Fussballtor» (1948, Theo Lingen), «Kriminaltango» (1959, Hazy Osterwald Sextett), «Gehn sie aus vom Stadtpark die Laternen» (1963, Gitte und Rex Gildo). – Grabinschrift: «Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Auf jeden Dezember folgt wieder ein Mai.» (1942, Lale Andersen).

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=