17 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Blueme-Fritz Allschwil BL «Guete n‘Obe. Scheeni Rose …» Der Rosenverkäufer zog allabendlich mit Witz und Charme durch die Basler Beizen und gehörte jahrelang zum Stadtbild, genau wie sein Moped mit dem Anhänger, auf dem ein Holzmodell des Spalentors montiert war. Seine auf die Autobahn und durchfuhr den 17 km langen Gotthardtunnel («Es hett gruusig gschtungge in däm Loch, und es hett fascht nümme welle uufheere!»), an dessen Ende ihn nicht weniger als sechs Polizeiwagen erwarteten. Dank der Intervention des Basler B * 19.12.1935 Basel † 25.12.2003 Basel Lebensfreude und seine Heiterkeit waren ansteckend, sein Verkaufstalent – erstmals erprobt mit Veilchen an Fred Spillmann (S. 93) – war bemerkenswert. Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt wurde ebenso mit Rosen bedacht wie US-Präsident Bill Clinton, der sich anno 2000 in der Schweiz aufhielt und sich später brieflich bedankte («Thank you so much for your kind gift.»). Legendär war 1987 seine Reise ins Tessin: Er geriet – da er weder lesen noch schreiben konnte – mit seinem Töffli Polizeidirektors gab es statt einer saftigen Busse von der Tessiner Polizei Piccata mit Risotto. Als Heimkind und ehemaliger Verdingbub kannte er die Schattenseiten des Lebens. Er sammelte immer Geld für soziale Institutionen, besang eine Schallplatte zugunsten der Milchsuppe Basel («Rosen, Tulpen und Narzissen»), später führte er Verkaufsausstellungen mit selbst gemalten Bildern durch (Lieblingsmotive: FCB, Spalentor, Schmetterlinge). Seinen Grabstein ziert eine Rose.
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