13 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen B Autor, Dadaist * 22.2.1886 Pirmasens D † 14.9.1927 Montagnola TI Montagnola 1915 emigrierte er nach Zürich, wo er mit Hans Arp (S. 10) und anderen das «Cabaret Voltaire» gründete – die Wiege des Dadaismus. 1920 heiratete er Emmy Hennings (S. 44). Später widmete er sich dem Katholizismus und dem Studium alter Mystiker. Er war ein langjähriger Freund Hermann Hesses (S. 46), über den er eine Biographie schrieb. Hugo Ball Grabinschrift: «Lux aeterna luceat eis, Domine» («Ewiges Licht leuchte ihnen, Herr»); Zitat aus Mozarts Requiem. – Mit im Grab: Emmy Hennings und deren Tochter. Carl Franz Bally Schuhfabrikant * 24.1.1821 Schönenwerd SO † 5.8.1899 Basel Schönenwerd Während eines Besuches in Paris wollte er Hosenträger kaufen und dazu ein Paar Schuhe für seine Frau. Da er kein Mass dabei hatte, kam er auf die Idee, Schuhe in verschiedenen Grössen industriell anzufertigen. Er gründete eine Fabrik, die – nach einer Durststrecke – dank Exporten nach Südamerika Gewinne abwarf. Seine Arbeiter waren 12 Stunden im Einsatz, Gewerkschafter wurden fristlos entlassen, gearbeitet wurde auch am Sonntag. 1880 stellten 2500 Arbeiter jährlich über 2 Millionen Paar Schuhe her. August Bebel Arbeiterführer, Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschland * 22.2.1840 Köln † 13.8.1913 Passugg GR Zürich Das Begräbnis des «Roten Kaisers» war die grösste Trauerfeier, die Zürich je erlebt hatte. 50‘000 Menschen nahmen im Volkshaussaal am Sarg Abschied. 20‘000 folgten dem Trauerzug, die Zahl der Zuschauer wurde auf das Dreifache geschätzt. Die damalige linke Prominenz (u. a. Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, Friedrich Ebert, Karl Liebknecht) war ausnahmslos vertreten. Sein Grab wurde zu einem Wallfahrtsort für Sozialdemokraten und Kommunisten. Mit im Grab: seine Ehefrau Julie Bebel († 1910), sein Schwiegersohn Dr. med. Ferdinand B. Simon († 1912) und dessen Sohn Werner Simon († 1916).
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