Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

12 Immortalis Michail Bakunin Anarchist * 30.5.1814 Kalinin (Russland) † 1.7.1876 Bern Bern Der russische Revolutionär gelangte nach seiner Flucht aus der Verbannung in Sibirien in die Schweiz, wo er der «Internationalen Arbeiterassoziation» (Erste Internationale) beitrat, aus der er später wegen Konflikten mit Marx und Engels ausgeschlossen wurde. Er gründete im Jura seine eigene Internationale, die Juraföderation, der vor allem Arbeiter der Uhrenindustrie und politischen Flüchtlinge angehörten. Bakunin starb resigniert, da sich sein Traum einer nahen Revolution nicht erfüllte. Grabinschrift: «Rappelez-vous de celui qui sacrifia, tout pour la liberté de son pays.» («Erinnert euch an den, der alles für die Freiheit seines Landes opferte.») Jean Anouilh Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur * 23.6.1910 Bordeaux † 3.10.1987 Lausanne Pully VD Seine «Antigone» (1943) symbolisierte für viele Franzosen den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht und wurde später zum meistgespielten Stück des Autors an deutschsprachigen Theatern. Kurz vor seinem Tod in Lausanne, wo er seit vielen Jahren zurückgezogen lebte, publizierte er unter dem ironischen Titel «La Vicomtesse d‘Éristal n‘a pas reçu son balai mécanique» seine Memoiren aus den Jahren 1928 bis 1945, in denen er sich «à la manière d’un Buster Keaton» sah. Werke u. a.: «Einladung ins Schloss» (1947), «Colombe, die weisse Taube» (1951), «Die Lerche» (1953), «Jeanne d‘Arc» (1953), «Mademoiselle Molière» (1959), «Beckett oder Die Ehre Gottes» (1959). Hans Arp Schrifsteller, Maler, Plastiker * 16.9.1886 Strassburg † 7.6.1966 Locarno Locarno Zusammen mit Hugo Ball (S. 11) und Emmy Hennings (S. 44) gehörte er 1916 zu den Dadaisten des «Cabaret Voltaire». 1922 heiratete er Sophie Taeuber (S. 96), 1939 fand in Paris ihre erste Doppelausstellung statt, aus der die «Duo-Zeichnungen» entstanden. Sophies Taeubers Tod 1943 traf ihn so schwer, dass er mehrere Jahre nicht in der Lage war, künstlerisch zu arbeiten. In den späten 40er- und den 50er-Jahren reüssierte er zu einem international gefragten Künstler. A Mit im Grab: Sophie Taeuber-Arp (S. 96) und seine zweite Ehefrau Marguerite Arp-Hagenbach.

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