105 Prominenz auf Schweizer Friedhöfen Robert Walser Schriftsteller * 15.4.1878 Biel †25.12.1956 Herisau Herisau Der wichtigste Deutschschweizer Autor der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbrachte seine letzten 24 Jahre als vergessener und anonymer Patient in der Heilanstalt Herisau. Der Publizist Carl Seelig (S. 90) entdeckte ihn dort und editierte sein Werk, das erst in den 70er-Jahren in breitem Umfang wiederentdeckt wurde. Er starb am Weihnachtstag 1956 auf einem Spaziergang im Schnee. Werke u. a.: «Geschwister Tanner» (1907), «Der Gehülfe» (1908), «Jakob von Gunten» (1909), «Aus dem Bleistiftgebiet» (1924). – Grabinschrift: «Ich mache meinen Gang, der führt ein Stückchen weit und heim; dann ohne Klang und Wort bin ich beiseit.» («Beiseit» aus «Gedichte» 1909.) Albert Wander Chemiker, Apotheker * 18.7.1867 Bern † 22.11.1950 Bern Bern Schon der Vater forschte an einem haltbaren, malzhaltigen Kraftnahrungsmittel – u. a. mit Unterstützung von Theodor Kocher (S. 57). Sein Sohn Albert verfeinerte Vaters Malzsuppe mit Gerste, Ei, Milch und Kakao und kreierte 1904 den Welterfolg «Ovomaltine», der zuerst als ein nährendes Getränk für «geistig und körperlich Erschöpfte», später als Getränk «für die ganze Familie» angepriesen wurde. Grabinschrift: «O crux ave spes unica» («O Kreuz, unsere einzige Hoffnung, sei gegrüsst») – aus der Hymne «Vexilla Regis» von Venantius Fortunatus (6. Jhd.). W
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