Immortalis - Prominenz auf Schweizer Friedhöfen

102 Immortalis Helen Vita Schauspielerin * 7.8.1928 Allgäu D † 16.2.2001 Berlin Zürich Brecht ermunterte sie, Kabarett zu machen – ein Rat, den sie zeitlebens befolgte. Auch spielte sie in über 50 Filmen mit – mit löblichen Ausnahmen meist in Heimatschnulzen und Sex- klamotten. Bekannt wurde sie vor allem mit «galant-lasterhaften Liedern». Diese Schallplatten waren in den 60erJahren meistens nur für Erwachsene erhältlich oder wurden gar beschlagnahmt mit der gerichtlichen Begründung der «kunstlosen Schweinerei». Filme u. a.: «Der Pfarrer von Kirchfeld» (1955), «Der neue heisse Sex-Report: was Männer nicht für möglich halten» (1971), «Cabaret» (1972), «Lili Marlen» (1981), «Drei alte Schachteln» (Fernsehserie 1990). – Mit im Grab: ihr Vater. Walter Vogt Schriftsteller, Psychiater * 31.7.1927 Zürich † 21.9.1988 Muri BE Muri Mit seinem ersten Roman – dem Monolog eines sterbenden Chefarztes – erzielte er 1966 einen Skandalerfolg. Auch seine weiteren Satiren befassten sich mit der Ärzteschaft und dem Krankenhauswesen. Daneben schrieb er Kriminalromane, Reisereportagen und Theaterstücke sowie Hör- und Fernsehspiele. Er war Gründungsmitglied der Gruppe Olten und während vier Jahren deren Präsident. Werke u. a.: «Husten» (1965), «Wüthrich» (1966), «Melancholie. Die Erlebnisse des Amateur-Kriminalisten Beno von Stürler» (1967), «Der Wiesbadener Kongress» (1972), «Altern» (1981), «Metamorphosen» (1984). Traugott Wahlen Bundesrat * 10.4.1899 Zäziwil BE † 7.11.1985 Bern Bern Als «ziviler General» und «Vater der Anbauschlacht» verdoppelte er von 1940 bis 1945 die bepflanzte Fläche der Schweiz und vermied so eine kriegsbedingte Hungersnot. 1958 wurde er als «Auslandschweizer» (er hatte bis zu seiner Wahl ein Viertel seines Lebens im Ausland verbracht) in den Bundesrat gewählt, wo er sich vor allem als Aussenpolitiker profilierte, der sich für eine aktive Europapolitik und eine engagierte Entwicklungs- politik einsetzte. Justiz- und Polizeidepartement (1959), Volkswirtschaftsdepartement (1960-1961), Politisches Departement (1961-1965), Bundespräsident 1961. V W

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