Holzbrücken im Emmental

61 Holzbrücken im Emmental VERBINDUNGEN is Ende des 18. Jahrhunderts, als die Epoche der ausschliesslich von Zimmerleuten erbauten Brücken zu Ende ging, wurden Balken mit Holznägeln und Verzapfungen verbunden (S. 23). Als Anfang des 19. Jahrhunderts Brücken durch Ingenieure erbaut wurden, kamen die von den Zimmerleuten verschmähten Eisenverbindungen zum Einsatz. Diese bewährten sich bis zum Ende der «Postkutschenzeit», d.h. bis die ersten Automobile im Emmental auftauchten. Mit deren Pneus wurde im Winter mehr Schnee in die Brücken getragen, was die Eisenteile zum Rosten brachte. Der Einsatz von Salz verschärfte das Ganze noch zusätzlich. Ein Grund mehr, um künftig statt Holzbrücken vorerst «pflegeleichte» Betonbrücken zu bauen. Mit der «Brückenbau-Renaissance» ab 1980 (S. 55) mit den neuen Bautechniken wie dem Einsatz von Brettschichtholz wurden auch die Bauteile anders verbunden. Als sehr leistungsfähige Verbindungsarten von grossen Holzquerschnitten erwiesen sich neuentwickelte mehrschnittige Stahl-Holz-Verbindungen mit Stahllaschen in mehrfach eingeschlitzte Hölzer und durchlaufenden Passbolzen. Bei Passbolzen handelt es sich um vorwiegend auf Biegung beanspruchte stabförmige, zylindrisch Verbindungsmittel. Die zu verbindenden Holzteile werden passend vorgebohrt, so dass zwischen Holz und Bolzen eine Klemmwirkung entsteht. B Verbindung von zwei Bogenteilen mit Stahl-Holz-Passbolzenverbindungen. Konstruktion F

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