Holzbrücken im Emmental

43 Holzbrücken im Emmental 19. Jahrhundert BOGENBRÜCKEN Ein gekrümmter Balken kann rund das Siebenfache eines geraden Balkens tragen. Die Krümmung war eine aufwendige und langwierige Prozedur: Für den Biegevorgang wurde ein stabiles Gerüst aufgestellt. Der Balken wurde in der Mitte auf dem höchsten Punkt des Gestelles befestigt und dann langsam auf beiden Seiten abwärts gezogen. Während des Biegevorganges unterhielt man Bau- Spann- Balken- jahr weite lagen 1834 Horbenbrücke 42 m 4 S. 89 1837 Brunnmattbrücke 36 m 4 S. 157 1839 Schüpbachbrücke 48 m 4-6 S. 153 1839 Haslebrücke 59 m 7 S. 101 1839-1947 Zollbrücke 58 m 7 S. 47 unter dem Balken ein «gelindes» Feuer, die sich nach oben krümmende Seite wurde mit Wasser begossen. Die Dimension der Balken und die natürliche Biegsamkeit des Holzes bestimmten die Dauer des Vorganges. Die im gewünschten Radius gekrümmten Balken kamen in mehreren Lagen aufeinanderzuliegen. Das Gleiten der Lagen verhindert eine Zahnung der Balken. Da an den Zähnen Hirnholz auf Hirnholz trifft, werden an diesen Stellen Keile oder Dübel eingetrieben, die beim späteren Schwinden des Holzes weiter nachgetrieben werden. An die Bogen kamen Hängepfosten, deren unteres Ende mit Querträgern verbunden wurden, welche die Fahrbahn trugen. Der Bogen der Haslebrücke besteht aus sieben verzahnt und verdübelt aufeinanderliegenden Balken von 28 cm Breite und gesamthaft 125 cm Höhe. In der Mitte des Bogens gibt es noch eine zusätzliche Balkenlage. 1 3 2 4 3 4 O

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