40 Buholzer/Fuchs Er muss im schriftlichen Ausdruck gewandt sein, des Zeichenstiftes kundig, in der Geometrie ausgebildet sein, mancherlei geschichtliche Ereignisse kennen, fleissig Philosophen gehört haben, etwas von Musik verstehen, nicht unbewandert in der Heil- kunde sein, juristische Entscheidungen kennen, Kenntnisse in der Sternkunde und vom gesetzmässigen Ablauf der Himmels- erscheinungen besitzen. Johann Rudolf Gatschet (1805-1856) war Offizier und Ingenieur und entstammte einem alten, regimentsfähigen Burgergeschlecht. Nach seinen Plänen entstanden die neuen grossen Bogenbrücken, die nach der «Wassernoth» von 1834 errichtet wurden: die Schüpbachbrücke, die Zollbrücke und die Haslebrücke. Diese Bauwerke fanden weitherum grosse Beachtung und Bewunderung in Fachkreisen und bilden noch heute einen Schwerpunkt in der Emmentaler Holzbrückenlandschaft. Gatschet war ab 1838 Bezirksingenieur im Emmental und später Oberingenieur für den Strassen- und Wasserbau der kantonalen Baudirektion. 1847 war er als Oberstleutnant und Genie-Chef der eidgenössischen Truppen im Sonderbundskrieg beteiligt. Ferner galt er als begabter Dilettant in der Landschaftsmalerei und war an Ausstellungen beteiligt. Brückenbauten: – Bubeneibrücke, Signau/Lauperswil (1832) – Schüpbachbrücke, Signau (1837) – Zollbrücke (1837-1947) – Haslebrücke, Hasle-Rüegsau (1837) – Gohlhausbrücke, Lützelflüh (1843) Marcus Vitruvius Pollio (1. Jh.v.Chr.) «Die Ausbildung des Baumeisters»
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=