33 Holzbrücken im Emmental 19. Jahrhundert VERKEHR «Confluent Ilfis und Emme» von Charles Gleyre um 1830 zeigt den «Emmenspitz», wo die Ilfis zwischen Langnau und Zollbrück in die Emme mündet. Links im Hintergrund ein für diese Zeit üblicher Steg. Es dürfte sich um eine Vorläuferin der heutigen Obermattbrücke handeln. Die bernischen Landstrassen zeichnen sich durch eine treffliche Unterhaltung vorzüglich aus, und sie können den Reisenden zu einem Merkmal dienen, dass er hier in das Gebiet einer glücklichen Republik tritt.». Diese Lobeshymne eines Reisenden von 1796 betraf die teilweise von Bäumen gesäumten Chausseen im Flachland, die strahlenförmig auf Bern zuliefen. Grund für den Reisekomfort dieser Transitstrecken waren die Einnahmen aus Zoll und Gebühren, die einen grossen Teil der Staatseinnahmen ausmachten und die ohne gute Strassen auszufallen drohten. Weniger frequentierte Gegenden wie das Emmental gehörten in dieser Beziehung nicht zur «glücklichen Republik». Christian Haldemann, ein Landwirt in Horben, verfasste 1827 die «Topographische, statistische und ökonomische Beschreibung der Gemeinde Eggiwyl». Sie zeigt die Probleme des Fuhrverkehrs in dieser brückenlosen Zeit, so führte die «eigentliche Hauptstrasse» Richtung Bern viermal durch Furten durch die unverbaute Emme, wobei bei der Rabenfluh unterhalb Aeschau die Wagen 600 Meter durch das Flussbett fahren mussten: hemmt, welches auch noch auf Röthenbach durch Anlauf des dasigen Baches zum öftern geschieht, so dass aller Verkehr mit Eggiwyl wegen Mangel der nöthigen Brücken gesperrt wird. Man kann die Nachtheile hievon sich leicht vorstellen, indeme manches Fuhrwerk in der Frühe fortfährt, und Abends wegen Anlauf des Wassers nicht wieder nach Hause kommen kann, einerseits; und anderseits müssen manchmahl die Küher bey ihrer Auf- und Abfahrt ihr Sennethum und unentbehrlichen Geräthschäften, – ja ihre ganze Habschaft dadurch auf das Spiel setzen, ohne noch an die Käse- Frucht- Salz- und andere Führungen zu gedenken. O wie oft entstuhnden wegen diesen gefährlichen Durchpässen die grässlichsten Unglücke! Möchte diesem Uebel nach dem einmüthigen Begehren der Gemeinde Eggiwyl, durch Anlegung der nöthigen Brücken vermittelst Beyhülfe der hohen Regierung abgeholfen werden. Christian Haldemann «Topographische, statistische und ökonomische Beschreibung der Gemeinde Eggiwyl», 1827 O
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