Holzbrücken im Emmental

25 Holzbrücken im Emmental VERBINDUNGEN olz kann mühelos Druckkräfte übertragen. Auf Zugkräfte beanspruchte Anschlüsse waren für die Zimmerleute aber eine gewaltige Herausforderung. Hilfsmittel wie geschmiedetes Eisen fanden wegen ihrer hohen Kosten erst später verbreiteten Eingang in das Bauwesen. Darüber hinaus galt es den stolzen Zimmerleuten aber auch nicht als zimmermannsgerechtes Verbindungsmittel. So findet sich in Beschreibungen alter Konstruktionen auch häufig der stolze Hinweis, dass am gesamten Bau kein Eisen verwendet wurde. Um zu verhindern, dass ein Zapfen aus dem Zapfenloch rutscht oder ein Blatt oder Kamm abhebt, wurden Holznägel verwendet, abgerundete oder vielkantige Holzstücke, die in ein vorgebohrtes Loch in der Holzverbindung H Verwendung eines Holznagels an der Ramsernbrücke (R S. 105) Konstruktion Die gebräuchlichste zimmermannsmässige Balkenverbindung war die Verbindung mit kantigen Zapfen. Sie wird durch das Schneiden oder Stemmen eines rechteckigen Loches (Schlitz) in einem Holzteil und das Schneiden eines korrespondierenden Vorsprungs (Zapgeschlagen wurden. Wenn mehrere Nägel gesetzt wurden, befanden sich diese in Faserrichtung nicht nebeneinander, damit ein Spalten des Balkens durch die Spreizkräfte der Nägel nicht gefördert wird. fen) im anderen hergestellt. Der Vorteil: Der Kantzapfen verhindert das Drehen der Hölzer. Während er der Zapfen recht einfach auszubilden ist, ist der Schlitz beim Blindzapfen aber recht arbeitsaufwendig. Es muss genau und passfest gearbeitet werden, um die Fäulnisgefahr durch Ansammlung von Wasser im Zapfenloch zu vermeiden. F

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=