Holzbrücken im Emmental

21 Holzbrücken im Emmental O ür den Bau von Holzbrücken wurde im Emmental bis 1979 ausschliesslich Massivholz verwendet. Die Stämme mussten zu eckigen Kanthölzern, Balken und Brettern zersägt und zugehauen werden – was bis zum Auftauchen der ersten Sägemühlen von Hand geschah. Die Balken sind meistens mit einfachen Zapfen verbunden, d.h. in einem Holzteil wird ein rechteckiger Schlitz und im anderen Holzteil ein Zapfen geschnitten. Die Breite des Zapfens ist in der Regel ein Drittel der Holzstärke des stärkeren Holzes, der Schlitz ist immer in Richtung der Maserung rechteckig geschaffen, um das gelochte Holz nicht zu sehr zu schwächen. Der Zapfen verhindert das Drehen des Holzes. Der Zimmermann hatte eigene Werkzeuge (das «Zimmermannsgeschirr»): ein Winkeleisen zum Anreissen der Hölzer, eine Axt zum Schlagen und Putzen von Zapfen und Blättern, ein Stemmeisen und ein Klopfholz zum Stemmen der Zapfenlöcher, eine Axt zum Ausschlagen von Zapfenlöchern und eine Säge, die für den Transport zerlegt werden konnte. Vom Zimmermeister, dem Arbeitgeber, zu stellen war eine Axt zum Holzfällen und Behauen der Stämme, ein Beil zum geraden Behauen und Putzen der Stämme, eine Säge zum Längsaufteilen von Stämmen, eine Säge zum Ablängen von Stämmen und Kanthölzern sowie Setzwaage, Lot, Stechzirkel und Handbohrer. Über dreihundert Jahre lang – von 1500 bis 1800 – blieben diese Werkzeuge praktisch gleich. F BALKEN Das klassische Werkzeug des Zimmermanns für das Behauen der Stämme war das Breitbeil. Aus «Das Ital. Ständebuch», 1641 Ausheben eines Zapfloches mit einer Kreuzhacke Konstruktion P

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