Holzbrücken im Emmental

169 Holzbrücken im Emmental SCHWANDBACH ersteckt in einem abgelegenen Graben liegt ein kleines Juwel der Emmentaler Holzbrückenlandschaft. Der Churzeneigraben liegt zwischen Wasen und dem Gebiet zwischen Lüderenalp und Hinterarni. Das Quellgebiet des Churzeneibaches liegt im Churzeneigraben auf 1200 m ü.M. und mündet auf 750 m ü.M. in Wasen in die Grüene. Die Brücke überquert recht hoch den Churzeneibach und bildet den Zugang entweder «schattsytig» ins Schattberggräbli oder zu einem höher gelegenen Bauernhof. Über die Brücke ist eigentlich nichts bekannt: weder der Name des Zimmermeisters noch derjenige des Bauherrn. Auch sind keine Pläne vorhanden. Am den Portalpfosten ist die Jahreszahl 1870 angebracht. Die Brücke dürfte aber ziemlich älter sein. Die runden Büge, die Abbundzeichen und die Verbindungen mit Holznägeln sind eindeutig barocke Bauelemente. 1870 wurde auch im «rückständigen» Emmental nicht mehr auf diese Art gebaut. Heute ist sie im Besitz der Burgergemeinde Sumiswald und erhält demnächst ein neues Schindeldach. Trotz ihrer «dunklen» Vergangenheit gehört die Schwandbachbrücke zu den schönsten Brücken des Emmentals. Das schön gestaltete Bauwerk ist sorgfältig ausgeführt und dank der Renovation 1985 gut erhalten. Wie bei allen kleinen Brücken ist das Prinzip des einfachen Hängewerkes gut ersichtlich. Unter dem schindelgedeckten Viertelwalmdach ist ein offener Dachstuhl. Die dekorativen halbrunden Versteigungshölzer der Quergebinde sind an die Pfosten, Stichbalken, Stuhlsäulen und Sparren angeblattet. Ein verstecktes Bijou, das immer noch zu faszinieren vermag. V Sumiswald

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