157 Holzbrücken im Emmental SCHÜPBACH D LAGE Standort Schüpbach Gemeinde Signau Koordinaten 622 750 / 197 650 H. ü. M. 671 Gewässer Emme ie erste Brücke an dieser Stelle wurde 1550 von den Höfen der Nachbarschaft errichtet. Sie war die erste befahrbare Brücke im oberen Emmental. An die Bau- und Unterhaltskosten entrichteten die bernischen Gemeinden einen Beitrag, um die Zollfreiheit zu erlangen. Das Zollhäuschen lag auf der etwas höher gelegenen Häleschwand – abseits des unverbauten Flussbettes der Emme. Der Beitrag der Obrigkeit beschränkte sich auf die Lieferung von «knopf, stangen und vennli», die mit Bären bemalt waren. Die Brücke hielt rund 100 Jahre, dann wurde sie durch ein Hochwasser zerstört. 1652 entstand eine neue Jochbrücke, die 1837 der «Emmenschlange» zum Opfer fiel. Zusammen mit den ebenfalls zerstörten Brücken von Zollbrück und HasleRüegsau wurde die Schüpbachbrücke 1839 als pfeilerlose Bogenkonstruktion wieder errichtet. Bis 1980, als die Umfahrungsstrasse errichtet wurde, war die Holzbrücke Bestandteil der Kantonsstrasse von Bern nach Langnau. Ursprünglich für Pferdefuhrwerke gebaut, durchfuhren täglich rund 5000 motorisierte Fahrzeuge die über 100jährige Holzbrücke. Sie ist noch heute mit 28 Tonnen befahrbar und gehört mit der Horbenbrücke (S. 89), der Brunnmattbrücke (S. 157) – der ursprünglichen Bubeneibrücke –, der 1947 abgebrannten Zollbrücke (S. 47) und der Haslebrücke (S. 101) zu den «Big Five» der Emmentaler Holzbogenbrücken des 19. Jahrhunderts; Bauwerke, die seinerzeit über die Landesgrenzen hinweg grosse Beachtung fanden und auch heute noch zu den Perlen der Brückenbaukunst gehören. Sie ist heute die weitest gespannte Holzbrücke der Schweiz, die noch unter der Verkehrsbelastung von 28 Tonnen steht. ABMESSUNGEN Spannweite 48,7 m Gesamtlänge 54 m lichte Breite 5,8 m lichte Höhe 5,2 m Bogenbreite 28 cm Bogenhöhe 98 cm (1839) Bogenhöhe 1.56-2.11 m (1934) VERKEHR Fahrbahn einspurig Belastung 28 t MATERIAL Bogen Fichte Querträger, Fahrbahn Eiche Bedeckung Eternitschiefer Widerlager Sandstein AUSFÜHRUNG Bauherr Kanton Bern Ingenieur Johann Rudolf Gatschet Zimmermeister Christian Liechti, Zäziwil Maurer Ulrich Brechbühl ARCHITEKTUR Baujahr 1839 Konstruktion Bogenträger Signau
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