101 Holzbrücken im Emmental BUBENEI ier Jahre nach dem Bau der neuen Dörflibrücke im Eggiwil konnte 1988 eine weitere neue Holzbrücke dem Verkehr übergeben werden. Die neue Bubeneibrücke zwischen Aeschau und Schüpbach zeigt viele Parallelen zu ihrer wenige Kilometer flussaufwärts gelegenen älteren Schwester. Die beim Bau der Dörflibrücke gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen – vor allem auf dem Gebiet der Brettschichtverleimung und der Fahrbahnkonstruktion – wurden bei der Errichtung der neuen Bubeneibrücke angewandt und vertieft. Der selbe Konstrukteur, die selben Verleimungsspezialisten und die selbe Holzbaufirma wie im Eggiwil schufen wieder ein aussergewöhnliches Bauwerk. Neben der grossen Spannweite fallen vor allem die Hängepfosten auf, die erstmals aus Stahl statt Holz gefertigt wurden. Damit kommt die elegante Bogenkonstruktion besser zur Geltung und verleiht der tonnenschweren Brücke eine optische Leichtigkeit, die über die tatsächliche Masse hinwegtäuscht. Der obere Windverband mit seinen beiden kühn geschwungenen Bogen verleiht der Brücke eine Eigenschaft, die in der Emmentaler Holzbrückenlandschaft eher selten anzutreffen ist: Eleganz! Nicht weniger als zehn einheimische Sägereien mussten sich zusammentun, um die erforderlichen 335 m3 Konstruktionsholz zu liefern. Für den Gehweg wurde Bongossi verwendet, ein Tropenholz, was bei manchen Emmentalern Stirnrunzeln auslöste. Die Bubeneibrücke mit der Tragfähigkeit einer Autobahnbrücke und mit ihrer beachtlichen Spannweite von 45 Metern ist ein Höhepunkt in der neueren Geschichte der Emmentaler Holzbrücken. V MATERIAL Bogen Fichte Querträger Weisstanne Gehweg Bongossi Holzverbrauch 118 m3 Fichte 155 m3 Weisstanne 10 m3 Buche 52 m3 Kantholz (Fichte) Hängepfosten Stahlstangen ø 90 mm AUSFÜHRUNG Bauherr Kanton Bern Bauleitung Moor und Hauser Holzbau U. Hirsbrunner, Aeschau E. Roth & Co., Burgdorf Jörg, Langnau Wälti Holzbau AG, Signau Sommer, Zollbrück ABMESSUNGEN Spannweite 45 m Länge 50 m Breite 8.20 m Einfahrtshöhe 6.10 m VERKEHR zweispurig Belastung 40 t ARCHITEKTUR Baujahr 1988 Ingenieur Hans Vogel, Bern Konstruktion Bogenträger LAGE Gemeindegrenze Eggiwil und Signau Koordinaten 623 580 / 196 625 H. ü. M. 680 Gewässer Emme Eggiwil/Signau
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